Erziehung des Dackels

Viele Hundefreunde entscheiden sich für einen Dackel, weil sie sich einen Hund mit Persönlichkeit wünschen.  Der Dackel besitzt diese Persönlichkeit in sehr großem Maße. Die kleinen Vierbeiner wissen genau, was sie wollen. Ihre Cleverness, ihr Charme und ihre Zielstrebigkeit helfen ihnen dabei das meist auch zu bekommen.

 

Der Dackel verlangt eine Erziehung auf höchstem Niveau. Die Fähigkeiten,  die den Dackel zu einem ausgezeichneten Jagdhund machen, erweisen sich bei der Haltung eines Familienhundes manchmal als eine große Herausforderung. Ein unerzogener Dachshund kann schnell zu einem kleinen Tyrannen werden. Damit sich der Dackel in der Familie zu einem angenehmen Begleiter entwickelt, der sich gerne anschließt und seiner Umwelt sicher, fröhlich und offen begegnet, muss er liebevoll aber konsequent erzogen werden!

 

Die kurzbeinigen Gesellen lernen sehr leicht, voller Freude und sind wunderbare Gefährten, wenn sie Menschen an ihrer Seite haben, die die Dackelseele verstehen, Grenzen setzen, wo es nötig ist, und Freiheiten bieten, wann immer es möglich ist.

 

Das Wichtigste ist vor allem die Beziehungsarbeit. Gegenseitiges Vertrauen muss wachsen. Das Zulassen von Nähe, das Meistern von kleinen Herausforderungen im Mensch-Hund-Team, zusammen Spaß haben und fairer, fürsorglicher Umgang mit dem Hund fördern die Entstehung eine Beziehung.

Und trotzdem darf man die Konsequenz nicht vergessen. Was der Dackel darf, soll er dürfen. Was der Dackel nicht darf, soll er nicht machen dürfen. Beim Dackel darf es keine halben Sachen geben - sonst gewinnt er und macht sein eigenes Dackelding !

 

Ein Hund weiß nicht von allein, dass er sich setzen soll, wenn man "Sitz" sagt, er kommen soll wenn man ihn ruft, oder nicht den Mülleimer plündern darf. Die Worte vermitteln dem Dackel Stimmungen,  jedoch keine Inhalte. Nicht umsonst sagt man " der Ton macht die Musik". Regeln und die Bedeutung bestimmter Worte muss er erst noch lernen.

 

Die Lernphasen: Hunde sind in der Lage, ein Leben lang zu lernen. Doch es fällt ihnen besonders leicht, wenn sie noch jung sind. Daher wird die Zeit von der 4. bis etwa zur 12./14. Lebenswoche als "Sozialisierungsphase" oder auch "Sensible Phase" bezeichnet. In dieser Zeit bilden sich Nervenverknüpfungen im Gehirn. Wird das Dackelkind nun optimal gefördert, fällt ihm auch später das Lernen leichter. Der Hund ist jetzt besonders aufnahmefähig für die Eindrücke seiner Umwelt, sowohl im positiven wie auch im negativen Sinn. Fehler die jetzt gemacht werden, lassen sich nur mit viel Aufwand wieder korrigieren - wenn überhaupt. 

Ein engagierter Züchter hat schon wichtige Vorarbeit geleistet. Nun ist es am neuen Besitzer das Dackelkind mit seinem neuen Leben vertraut zu machen und mit der Erziehung zu beginnen.

Man muss dem Welpen Gelegenheit geben, seine neuen Umgebungen, Tiere, Situationen und Gegenstände kennenzulernen, denen es auch später begegnen wird. Auf keinen Fall sollte man den Welpen überfordern. Die Ruhe ist für Ihn genauso wichtig, wie das ausgewogene Maß an neuen Erfahrungen.

Man beachte:

 Damit der Dackel sein Verhalten mit Reaktionen (Lob und Tadel)  in Verbindung bringt, müssen Lob und Belohnung maximal zwei Sekunden später folgen - im Idealfall gleichzeitig. Eine Bestrafung oder eine Korrektur muss immer zeitgleich erfolgen. Spätere Belohnung oder die nachträgliche Bestrafung wird der Hund nicht mehr wie beabsichtigt verknüpfen. Übt man z. B. "Platz" muss der Hund belohnt werden, während er noch am Boden liegt. Belohnt man ihn erst beim Aufstehen, verknüpft er die Belohnung damit.

Während der Pubertät sind auch Dackel übermütige Teenager, die Grenzen austesten, provozieren und ihr Umfeld neu bewerten - so sind Halbstarke eben.

Konsequenz und Kontakte mit Menschen und anderen Hunden sind gerade jetzt besonders wichtig, damit der Dachshund wichtige Lektionen nicht wieder verlernt.

Quelle: Auszüge "Dackel" Kosmos-Verlag 2010